Olaf, Ralf und ich: Eine alte Freundschaft, ein Tapasabend und ein Doppeldecker

 Olaf, Ralf und ich: Eine alte Freundschaft, ein Tapasabend und ein Doppeldecker


Von links nach rechts: Mario und Olaf.



Hallo Freunde,

heute erzähle ich euch eine Geschichte, die eigentlich ganz alltäglich ist. Und gerade deshalb besonders. Es geht um Olaf. Olaf kenne ich noch aus einer Zeit, in der das Leben zwischen Kneipen, Diskotheken und Bars stattfand. Karlsruhe, Mitte der 90er. Das ist lange her. Vielleicht 30 Jahre. Keine Handys, nur Festnetz. Wir waren jung, laut, durstig auf Leben. Und manchmal auch unterwegs – wie damals, als Olaf, Ralf und ich spontan nach Italien fuhren. Ginosa Marina. Matera. Montescaglioso.

Wer schon mal in Süditalien war, weiß: Dort bleibt was hängen.

Ich erinnere mich an staubige Straßen, die nach Sommer rochen. An Trattorien mit karierten Tischdecken. An Gespräche, die nie endeten, und an meine Tante Lina, die für uns Lasagne machte. Nicht irgendeine – die eine. Schicht für Schicht ein kleines Wunder.


Von links nach rechts: Olaf, Ralf, Mario in Ginosa Marina um das Jahr 1999

Aber zurück in die Gegenwart.

Ich betreibe heute ein gut gehendes Tapasrestaurant in Karlsruhe. Ralf schaut manchmal vorbei. Fragt, wie’s läuft. Wir reden dann von früher. Von der Fahrt nach Basilikata. Von Olaf.

„Den habe ich bestimmt 25 Jahre nicht gesehen“, sage ich einmal beiläufig.
„Dem geht’s gut“, meint Ralf. „Weißt du was – ich bring ihn mal mit.“

Und tatsächlich. Ein paar Wochen später steht Olaf plötzlich vor mir. Ralf neben ihm. Gleicher Blick, gleiche Haltung wie damals. Nur ein bisschen meliert vielleicht. Aber immer noch: Olaf.


2025. Von links nach rechts: Ralf, Olaf, Mario in der Toro Tapasbar.


Die Freude ist groß. Wir setzen uns. Reden. Lachen.

„Ich erinnere mich noch an deine Familie in Italien“, sagt Olaf.
„An den langen Tisch, an Tante Lina. Diese Lasagne. So echt. So... süditalienisch.“

Er erzählt davon, als sei es gestern gewesen. Und ich denke: Manche Erinnerungen bleiben, selbst wenn alles andere verschwimmt.

„Was machst du heute so, Olaf?“, frage ich irgendwann.

Er lacht. Zieht sein Handy aus der Tasche. „Fliegen.“
„Was fliegen?“
„In meiner Freizeit: flegen. Ultraleichtflugzeug. Doppeldecker. Modell Kiebitz.“

Ich starre aufs Display. Ein kleines, offenes Flugzeug. Zwei Sitze. Orange Lackierung.
„Baujahr 1988. Low and slow. Luftwandern. So nenne ich das.“


D-MEKI . Ein Doppeldecker. Baujahr 1988.


Ralf und ich schauen uns an. Beeindruckt. Olaf erzählt von seinem letzten Flug – Start und Ziel: EDRO Schweighofen. Ein kleines Flugfeld in der Pfalz.

So sitzt du plötzlich mit alten Freunden zusammen, und merkst: Die Welt hat sich weitergedreht, aber manche Dinge – die zählen noch immer.

Zum Beispiel die Art, wie jemand erzählt. Oder wie jemand zuhört.

Oder wie Olaf am Ende sagt:
„Lasst uns nicht wieder 30 Jahre warten, bis zum nächsten Treffen.“

Und keiner lacht, weil wir alle wissen – diesmal meinen wir’s ernst.


Labels:
Freundschaft, Karlsruhe, Tapasrestaurant, Ultraleichtflugzeug, Italienreise, Ginosa Marina, Matera, Montescaglioso, Doppeldecker, Erinnerung, Lebensgeschichten, Wiedersehen, Männerfreundschaft, Süditalien

Meta-Beschreibung:
Ein Abend im Karlsruher Tapasrestaurant bringt drei alte Freunde nach fast 30 Jahren wieder zusammen. Zwischen Lasagne-Erinnerungen, Doppeldeckern und alten Fotos wird klar: Manche Geschichten enden nie ganz.

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